Park Narodowy Bory Tucholskie

Wersja polska English version Deutsch
Biuletyn Informacji Publicznej
Fundusze Europejskie

Biosphärenreservat Tucholer Heide

Der Tag 2. Juni 2010 ist ein besonderes Datum in der Schutzgeschichte vom Tucholer Heide. Am diesen Tag bestimmte der in Paris tagende Internationale Koordinierungsrat für das Programm Mensch und Biosphäre (MAB) über die Gründung des Biosphärenreservates Tucholer Heide. Dies ist das 10. und zugleich das größte Biosphärenreservat in Polen. Die Gründung des Reservates ist das Ergebnis von einer beinahe 20-jähriger Zusammenarbeit von Forschungsgesellschaften, Selbstverwaltungsorganen und Nichtregierungsorganisationen zum Zwecke des Schutzes dieses natur- und kulturwertvollen Gebiets. Die Vergebung eines internationalen Ranges diesem Gebiet, einer auf der ganzen Welt erkennbaren Kennzeichnung trägt der Förderung der Tucholer Heide als eines Gebiets, in dem die wirtschaftliche Entwicklung mit dem Naturschutz, mit dem Landschaftsschutz sowie mit dem Schutz der Kulturerbe im breiten Sinne einer nachhaltigen Entwicklung einhergeht, bei. Es macht auch die Einheimischen noch mehr auf umweltbewusste Nutzungsarten von Ökosystemen sowie auf die Schaffung der Harmonie zwischen der Gesellschaft und der Natur aufmerksam.

Funktionen des Reservats

  1. Schutz  – Beitrag in den Schutz von Ökosystemen, Landschaft, genetischer und  Artenvariabilität. Im Gebiet des Reservats kommen zahlreiche wertvolle Pflanzenhabitate, u.a. Hainsimsen-Buchenwald, Waldmeister-Buchenwald, Sumpfheidelbeeren-Moorbirken-Bruchwald, acidophiler Eichenwald, Flechten-Kiefernwald, Übergangs und Hochmoor,  subkontinentale Blauschillergrasrasen, Lobeliensee, distropher See, Charetea-Sea, trockene Heide. Dies sind ökologische Systeme, die typisch für Tieflandsgebiete im Mitteleuropa sind, in denen zahlreiche seltene, Relikt- und Schutzarten von Pflanzen und Tieren vorkommen.
  2. Entwicklung – Inspirierung zur ökonomischer und gesellschaftlicher Entwicklung, die ökonomisch und soziokulturell nachhaltig ist. Das Gebiet wird über mehrere ethnische Bevölkerungsgruppen bewohnt, deren Einkommensquelle in Gewinnung von Nutzen aus Waldökosystemen (Gewinnung von Holz, Sammeln von Beeren und Pilzen, Jagdwesen), aus aquatischen Ökosystemen sowie aus Ackerbau an kleinen Agrarflächen besteht. Unter Einheimischen herrscht ein starkes Bewusstsein, dass die Qualität ihres Lebens vom Zustand der Natur abhängt. In den letzten Zeiten verzeichnet der Agrotourismus eine intensive Entwicklung.
  3. Logistische Unterstützung – Förderung von Projekten betreffend Naturschutz und nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Forschungen, Monitoring, Regionsförderung). Die wissenschaftliche Forschungen werden mithilfe von 10 Feldanstalten von Hochschulen und Instituten, u.a. aus Toruń, Bydgoszcz, Gdańsk, Łódź und Poznań. Die Umweltbildung wird mithilfe von Lehranstalten geführt: Nationalpark, Landschaftsschutzgebiete, Forstämter; Natur- und ethnographische Museen, dendrologische Parkanlage sowie Bildungsräume in Schulen in der Region.

Reservatsgebiet

Das Biosphärenreservat Tucholer Heide zählt zu den größten Waldgebieten in Polen. Es liegt im nordwestlichen Teil des Landes und nimmt eine Fläche von 319 525 ha ein. Über 60 % der Fläche des Reservats sind Wälder. In diesem Gebiet gibt es 13 Forstämter: Czersk, Dąbrowa, Kaliska, Kościerzyna, Lipusz, Osie, Osusznica, Przymuszewo, Rytel, Tuchola, Trzebciny, Woziwoda und Zamrzenica. Verwaltungstechnisch liegt das Reservat in der Woiwodschaft Pommern und Kujawien-Pommern, im Gebiet von 22 Gemeinden. Gem. den Anforderungen des Programms UNESCO-MAB ist das Reservat in 3 Zonen geteilt:

  • Kernzone mit einer Fläche von 7880,72 ha, umfasst den Nationalpark Tucholer Heide und 25 Naturschutzgebiete: Dolina Rzeki Brdy, Bagna nad Stążką, Źródła Stążki, Jezioro Piaseczno, Brzęki im. Zygmunta Czubińskiego, Miedzno, Cisy Staropolskie im. Leona Wyczółkowskiego, Jezioro Laska, Mętne, Bór Chrobotkowy, Bagno Stawek, Jezioro Ciche, Jezioro Małe Łowne, Piecki, Cisy nad Czerską Strugą, Kręgi Kamienne, Jezioro Zdręczno, Krwawe Doły, Dury, Jeziorka Kozie, Nawionek, Ustronie, Bagno Grzybna, Jelenia Góra, Martwe. Dies sind die am meisten wertvolle Naturobjekte im gesamten Gebiet von Tucholer Heide.
  • Pufferzone mit einer Fläche von 104 779,32 ha, umfasst 4 Landschaftsschutzgebiete :Tucholski, Wdecki, Wdzydzki, Zaborski. Sie dienen als ein Puffer die sich im ihren Gebiet befindlichen Naturschutzgebiete.
  • Durchgangszone mit einer Fläche von 206 864,57 ha, umfasst das Gebiet von 22 Gemeinden  (13 Gemeinden aus der Woiwodschaft Kujawien-Pommern und  9 Gemeinden aus der Woiwodschaft Pommern),  die kein Bestandteil des Nationalparks bzw. von Landschaftsschutzgebieten sind: Bukowiec, Cekcyn, Drzycim, Gostycyn, Jeżewo, Kęsowo, Lniano, Lubiewo, Osie, Śliwice, Świekatowo, Tuchola, Warlubie und Brusy, Chojnice, Czersk, Dziemiany, Karsin, Konarzyny, Kościerzyna, Lipusz, Stara Kiszewa. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Gebiet homogen, auf Forstwirtschaft, Holzverarbeitung und auf Verarbeitung anderer Waldprodukte sowie auf Erholung orientiert.