Wanderweg “7-Seen-Bach” BY 2061z grün (47,9 km)
Charzykowy Campingplatz PTTK (0,0 km) - Chojniczki (2,7 km) - Niedźwiedzie-See (4,1 km) - Stara Piła (18,3 km) - Jarcewo (42,1 km) - Chojnice Schlochauer Tor (47,9 km)
Der grün gekennzeichnete Wanderweg 7-Seen-Bach (poln. Struga Siedmiu Jezior) nimmt seinen Anfang im Dorf Charzykowy am südöstlichen Ufer vom Charzykowskie-See, gleich beim Campingplatz PTTK. Die ursprüngliche Siedlung befand sich am südwestlichen Ufer vom Charzykowskie-See. Es sprechen dafür zahlreiche archäologische Funde. Bis 1309 gehörte Charzykowy der Ortelsburger Kastellanei. Zu Zeiten der Kreuzritterregierung in Jahren 1309 - 1466 gehörte das Dorf der Schlochauer Komturei. Charzykowy liegt 6km von Chojnice entfernt. Das Dorf stand immer unter großem Einfluss von Chojnice. Auf dem Halbinsel, auf dem sog. Schlossberg, wurde durch die Kreuzritter ein Hilfsburg, Buchwald genannt, gebaut. Am 1. Mai 1346 erhielt die Stadt Chojnice 31 Hufen Wald für Abholzung und eine Weide im heutigen Freiheitswald (poln. Las Wolność). 1348 gewährte der Schlochauer Komtur den Konitzer Tuchhändlern ein Privileg, eine Walkmühle in Zacisze am Charzykowskie-See zu errichten. Die Lokationsurkunde für Charzykowy stammt aus 1350. Im Jahr 1382 erhielt ein gewisser Jan Słoma ein Schulzeprivileg, den Ackerboden sowie den Łukomie-See zu nutzen. Im 17. Jahrhundert funktionierte im Dorf eine Druckerei, die Papier mit Fisch-Wasserzeichen (Barsch, Plötze, Schlei, Blei) sowie mit Konitzer Stadtwappen - Urkopf herstellte. Der Dorfsnamen unterlag häufigen Änderungen. Er wurde wie folgt genannt: Charzikowo 1565, Kharzikowe, Karzikowo 1565, Karsziekaw, Charzykowo 1570, Charzykowy 1660. Zu Kreuzritter- sowie zu preußischen Zeiten wurde der Dorf Charzykowy Mickendorff bzw. Muskendorf genannt. Eine enorm Popularität dieser Ortschaft hängt mit der Entwicklung vom Segeln zusammen. Seit 1919 gilt der Dorf als Wiege für binnenländisches Segeln in Polen. Es wurde hier zur Zeit der Teilung Polens ein nicht eingetragener Segelfreundenverein (poln. Stowarzyszenie Przyjaciół Żeglarstwa) gegründet. Der Vorstand des Vereins setzte sich damals aus folgenden Personen zusammen: Konrad Kroplewski, Jan Gierszewski, Antoni Kaźmierski, Jan Dulek und andere.
1922 wurde aus Initiative vom Hrn. Otton Weilandt der erste in Polen Segelklub gegründet. Hrn. Weilandt haben wir auch die Gründung vom Polnischen Segelverein (Polski Związek Żeglarski) an der Versammlung in Tczew im Jahr 1924 zu verdanken. Otton Weilandt /2.10.1887 – 29.12.1966/ war langjähriger Präsident vom Polnischen Segelverein (Polski Związek Żeglarski), internationaler Segelrichter, und berühmter Konstrukteur von Segelbooten und Segelschlitten. 1935 war dieser Verein in Besitz von rund 125 Segelbooten. In Charzykowy finden nach wie vor wichtige Segelregatta in Sport- sowie in Touristikklasse statt. Neben Sommersportarten werden hier auch Wintersportarten getrieben, v.a. Gleiten mit Segelschlitten über den gefrorenen See. Segeltraditionen werden heutzutage durch die Vereine LKS und ChKŻ gepflegt. Derzeit ist Charzykowy ein großes Urlaubs-, Ferien- und touristisches Komplex. Im Sommer finden im Otton-Weilandt-Amphitheater zahlreiche Musikkonzerte, darunter u.a. Folklorefestival und Seemansliedswettbewerb 'Shanties' statt.
In der Nähe des Dorfes liegt ein Freiheitsberg (poln. Góra Wolność) (206 m ü.d.M.), der die höchste Erhebung in naher Umgebung ist. Aus Charzykowy führt dahin der gelb gekennzeichnete Józef-Bruski-Wanderweg. Seit 1997 ist in ul. Długie 23 der Sitz der Direktion des Nationalparks Tucholer Heide.
Mehr interessante Informationen findet man unter www.charzykowy.pl. Vom Campingplatz PTTK geht man Richtung Asphaltstraße. Man biegt links ab und wandert weiter über ul. Długa Richtung Nord. An der Straßenkreuzung mit der Straße nach Chojniczki biegt man rechts. Links ist ein Glockenturm aus dem 19. Jahrhundert zu sehen, an dem bis 1946 Gottesdienst abgehalten wurde. Über die Asphaltstraße gelangt man an Chojniczki (2,7 km). Die Geschichte des Dorfes als eines Bauerndorfes geht bis auf die Regierungszeiten Pommerscher Fürste zurück. Erwähnt im Jahr 1275 war er das Eigentum von Myślibój Mały aus Konarzyn. Der Dorf Chojniczki war eine eigenständige Pfarre, die folgende Dörfer umfasste: Charzykowy, Funkenmühle, Jarcewo. Aus Chojniczki führt der grün gekennzeichnete Wanderweg 7-Seen-Bach (poln. Struga Siedmiu Jezior) gemeinsam mit dem schwarz gekennzeichneten Jan-Karnowski-Wanderweg bis zur Kreuzung der Wanderwege am Badeort am Niedźwiedzie-See. Hier trennen sich der grün gekennzeichnete und der schwarz gekennzeichnete Wanderweg. Man wandert weiter einige Dutzend Meter östlich mit dem Kaschubischem Wanderweg. Man muss dabei auf Kennzeichnungen von Wanderwegen achten, weil der rot gekennzeichnete Wanderweg direkt nach Jarcewo führt. Man biegt links ab, Richtung Nord. Man gelangt an einen Ort 7-Wege-Hügel (poln. Wzgórze Siedmiu Dróg) bzw. Hubertówka genannt. Man kann sich hier erholen und den Denkmal vom Hl. Hubertus v. 1931 ansehen. An großen Steinen wurde ein Relief in Form vom 7-armigen Stern angebracht. Dies ist eine Darstellung der Geschichte des Hl. Hubertus, dem - wie es die Sage besagt - ein Hirsch mit einem Kreuz im Geweih erschienen ist. Hinter dem Denkmal steht ein Holzkreuz, aufgestellt an Stelle des ursprünglichen Kreuzes, das 1931 gestiftet und dann während des Krieges durch Nazis zerstört wurde. Wandernd weiterhin mit dem grün gekennzeichneten Wanderweg gelangt man an die Grenze des Nationalparks Tucholer Heide, und dann an Czarna Droga, wo man links abbiegt. Zusammen mit dem blau gekennzeichneten Radwanderweg wandert man jetzt nördlich. Links kommt man am Lobeliensee Wielkie Gacno vorbei. 100 m weiter biegt man westlich ab, indem man sich vom blau gekennzeichneten Wanderweg trennt. Über einen sandigen Waldweg gelangt man zuerst an eine Düne, und dann an die Ortschaft Bachorze. Jetzt verlauft die Wanderroute gemeinsam mit dem rot gekennzeichneten Julian-Rydzkowski-Kaschubei-Wanderweg.
Man gelangt an einen Ort am Płęsno-See (18,3 km) - nämlich an Stara Piła. Weiter führt der Wanderweg entlang von Seen, die zum 7-Seen-Bach (poln. Struga Siedmiu Jezior) zählen, Richtung Grenze vom Nationalpark Tucholer Heide, wo man rechts nach Dębowa Góra abbiegt. Man wandert jetzt entlang der Grenze des Nationalparks bis an den Ostrowite-See - den größten und tiefsten See (280,7 ha, 43 m tief) im Park. Dann wandert man südlich. Rechts kommt man am Sitz des Schutzbezirks Dębowa Góra (poln. Obwód Ochronny Dębowa Góra) vorbei. Jetzt führt die Wanderroute über einen sehr mühsamen sandigen Waldweg. In weiter Ferne links sind Eisenbahngleise der Strecke Chojnice - Brusy - Kościerzyna zu sehen. Man verlässt den Park und gelangt an Klosnowo.
Klosnowo ist ein kleiner Walddorf, gelegen ca. 10 km nordöstlich von Chojnice. Es befand sich hier der Sitz des ehemaligen Forstamtes Klosnowo, das ein beträchtliches Teil des heutigen Nationalpark Tucholer Heide umfasste. An Eisenbahngleisen der Strecke Chojnice - Kościerzyna befindet sich ein sehr interessantes Objekt der Forstwirtschaft - eine historische Klenge. Samen von Nadelbäumen müssen vor dem Aussaat aus Zapfen gewonnen werden. Industriell erfolgt es mit Klenganstalten, durch Trocknung in der Temperatur von 40-60 C, Ausschütteln von Samen aus Zapfen, deren Entflügelung und Reinigung. Die Klenge in Klosnowo wurde 1913 errichtet und ist die größte ihrer Art in
Polen. Sie kann ca. 5t Kiefernzapfen bzw. 3t Fichtenäpfel pro Tag ausklengen. Derzeit werden dort Zapfen aus 41 Forstämtern Regionaler Staatswälderverwaltungen aus Toruń und Piła ausgeklengt. Es werden hauptsächlich Samen von Kiefer, Fichte, Lärche und Douglasie gewonnen, wobei es jährlich ca. 100t ist. Aus 1t Zapfen erhält man ca. 15kg Kiefersamen, 30kg Fichtensamen und 30 -40kg Lärchensamen. Am 15. Januar 1999 wurde eine moderne Klengeanlage in Betrieb genommen, und im alten Objekt wird ein Freilichtmuseum untergebracht, um die alte Samengewinnungsmethoden darzustellen. In der Tucholer Heide ist die Jagtradition bis heute sehr stark. Eben in Klosnowo b. Chojnice wurden in der Zwischenkriegszeit mehrere Vorführungen und Wettbewerbe von Jagdhunden veranstaltet. Enorme Verdienste auf diesem Gebiet hat der ausgezeichnete Züchter von deutschen Vorstehhunden - Hr. dr Jan Łukowicz. Hr. Jan Paweł Łukowicz (1886 - 1957) entstammte einem berühmten pommerschen Geschlecht. Sein Vater - Hr. Jan Karol Maciej (1854 - 1918) war Initiator der Gründung und dann langjähriger Oberarzt und Direktor vom Konitzer Hl. Borromäus - Krankenhaus . Nach seinem Tod wurde der Posten des Direktors von seinem Sohn Jan Paweł übernommen. Außer Medizin war er auch sehr aktiv auf dem gesellschaftlichen Gebiet, das Jagdwesen blieb aber immer ein wichtiges Teil seines Lebens. Er war Gründer und Präsident des Westpommerschen Jagdvereins in Chojnice (1922 - 1937). Ebenso wie andere Vertreter dieses seit Jahren im Kreis Könitz ansässigen Geschlechts jagte er über beinahe 50 Jahre seines sehr aktiven Lebens in Wäldern von Łukomie, Klosnowo, Rytel und andere im Pommern. Dr Łukowicz war ein großer Liebhaber und Kenner von Jagdhunden. 1928 übernahm er die Führung der kynologischen Abteilung im Pommerschen Jagdverein in Toruń. In Klosnowo biegt die Wanderroute hinter dem Sägewerk rechts ab und führt über den Wald an die Asphaltstraße Powałki-Jarcewo. Wandernd westlich kommt man links am Dorf Czartołomie vorbei. In Jarcewo trifft man auf den rot gekennzeichneten Kaschubischen Wanderweg (42,1 km), man biegt links ab und über eine malerische Allee mit Denkmalsbäumen wandert Richtung Chojnice, wo am Schlohauer Tor (poln. Brama Człuchowska) die Wanderroute endet (47,9 km).
Verlauf dehttp://gis.pnbt.com.pls Wanderwegs